Sprockhövel ist eine Stadt im südlichen Ruhrgebiet, Nordrhein-Westfalen, Deutschland und gehört zum Ennepe-Ruhr-Kreis. Die Stadt gilt als eine Wiege des Ruhrbergbaus.
Lage
Sprockhövel liegt im Niederbergisch-Märkischen Hügelland am südlichen Rand des Ruhrgebiets. Der Ort grenzt an die Städte Hattingen, Witten, Wetter (Ruhr), Gevelsberg, Schwelm (alle Ennepe-Ruhr-Kreis) und Wuppertal. Das gesamte Stadtgebiet, mit Ausnahme von Haßlinghausen, gehört zur naturräumlichen Einheit des märkischen Schichtrippenlandes.
Stadtgliederung
Sprockhövel hat sechs Stadtteile. Diese waren vor den kommunalen Neugliederungen von 1960 bzw. von 1970 eigenständige amtsangehörige Landgemeinden bzw. Teil von solchen.[2][3] (Einwohner am 31. Dezember 2018):
- Gennebreck (1.893)
- Haßlinghausen (8.845)
- Hiddinghausen (1.776)
- Niedersprockhövel (9.484)
- Niederstüter (1.699)
- Obersprockhövel (1.535)
Geschichte
Sprockhövel, das um das Jahr 1000 mit der Bezeichnung „Spurkinhuvelo“ erstmals urkundlich erwähnt wurde, ist dem westfälisch-märkischen Raum zugeordnet. Der Name leitet sich wohl von dem lateinischen spurca, was so viel bedeutet wie Wacholder und dem altdeutschen Wort huvele ab, was Hügel bedeutet. Sprockhövel heißt somit etwa Wacholderhügel.
Wacholderhügel fanden sich auch im alten Stadtwappen der Gemeinde wieder, das drei Wacholdersträucher auf drei Hügeln über einem Stollenmundloch zeigte. Erst mit der Kommunalreform 1970 entstand das aktuelle Stadtwappen durch Vereinigung des alten Sprockhöveler Wappens mit dem des ehemaligen Amtes Haßlinghausen. Aus dem Sprockhöveler Wappen wurden das Stollenmundloch und die drei Hügel übernommen; vom Amt Haßlinghausen stammt der Haselzweig.
Über Jahrhunderte bildete das Sprockhöveler Gebiet die Grenze zum Herzogtum Berg, dem Bergischen Land, dessen kulturelle Einflüsse noch sowohl in der historischen Bausubstanz als auch in der Mundart deutlich erkennbar sind.
Bis zum industriellen Kohleabbau war der Sprockhöveler Raum vorwiegend landwirtschaftlich geprägt. Daneben gab es typisch landwirtschaftlich-handwerkliche Betriebe wie Schmieden und Schlossereien. Aus diesen Betrieben und dem dort vorhandenen Know-how entwickelten sich mit Beginn der Industrialisierung zahlreiche Zulieferbetriebe für den Bergbau (z. B. die Firmen Hausherr, Kraft, Düsterloh, Turmag und Hauhinco). Mit dem Niedergang des Ruhrkohlenbergbaus in den 1970er Jahren verschwanden langsam auch diese Betriebe aus dem Stadtbild.
Neben dem Kohleabbau war die gewerbliche Tuchweberei vor allem in ländlichen Gebieten der Stadt, im sogenannten Hügelland von großer wirtschaftlicher Bedeutung. Neben einigen industriellen Fertigungsstätten gab es zahlreiche Hausbandwirkereien, die in Heimarbeit Bänder für die Textilindustrie in den nahegelegenen Städten Wuppertal und Velbert produzierten. Das Bandwebereimuseum Elfringhausen im benachbarten Hattingen erinnert an diesen Industriezweig.
Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Sprockh%C3%B6vel (09.04.2025)
